Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen! (Joh 6, 37)
Manchmal stehe ich vor einer Tür, ohne zu wissen, wer mich empfängt und wie. Manchmal stehe ich vor einer Tür und befürchte, was mich dahinter erwartet! Schönes oder Schwieriges?
Türen sind Schwellen. Die Tür zu einem Zimmer einer Behörde, die Haustür von Freunden, die Tür zum Sprechzimmer einer Arztpraxis oder die Tür zum Zimmer der Kinder oder Enkelkinder?
Unzählige Türmomente erleben wir im Laufe unseres Lebens – hinter und vor Türen. Wunderschöne und Unangenehme. Türen können trennen oder verbinden. Meist hängt es von beiden Seiten ab – vor und hinter der Tür. Vielleicht hast du manchmal das Gefühl, nicht hineinzukommen. Türen sind verschlossen, Herzenstüren zugemacht. Vielleicht ist sogar meine eigene Herzenstür manchmal fest verschlossen. Vielleicht finde ich keine Kraft nach Enttäuschungen, die Tür wieder aufzuschließen und wen einzulassen. Mit Jesus ist das anders: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!“ (Johannesevangelium, Kap. 6, 37)
Seine Tür ist offen. An anderer Stelle bei Johannes sagt Jesus: „Ich bin die Tür.“ Er meint, er ist die Tür zu Gott. Von dem er gesandt ist. Gerade haben wir Weihnachten gefeiert und dass Gott seinen Sohn zu uns sendet, um uns einen Weg der Rettung zu zeigen. Rettung aus der Verzweiflung und dem Gefühl allein zu sein mit meinen Problemen. Jesus lädt ein, zu ihm zu kommen. Anzuklopfen und eingelassen zu werden mit all dem, was ich bin und habe an Freude und Trauer, ja Wut und Sorge. In der Jahreslosung, dem guten Wort für das kommende Jahr 2022 sagt er uns zu: „Ich werde euch einlassen! Meine Tür steht weit offen! Öffne dich und deine Herzenstür wieder! Wenn du es erst einmal nicht gegenüber anderen Menschen kannst, dann probiere es bei mir! Sag mir, was dich belastet und werde frei davon!“ Eine wunderbare Zusage, wie ich finde! Sie spendet Trost, nach alle dem, was wir an sozialen und gesellschaftlichen Nebenwirkungen auch durch die Pandemie in dieser Zeit spüren. Seine Tür ist offen, Tag und Nacht! Komm, schlumprig wie du auch grad bist. Jesus weicht nicht aus, hört jedes Gebet. Das bleibt nicht an der Oberfläche, das geht tief! Und ich bin dankbar für solch ein Wort für dieses Jahr 2022! Auf dass unsere Herzenstüren wieder öffnen und wir sowohl Jesus als auch uns gegenseitig wieder und neu einlassen!
So wünsche ich uns ein gelungenes, friedvolles und segensreiches Jahr!
Ihre Pfarrerin Ulrike Schulter